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Ungeschriebene Vorworte I

Das vorliegende Werk stellt einen viel rezipierten, aber wenig kritisch gewürdigten, neuen Ansatz dar. Ganz der Rezeptionsästhetik verpflichtet, besticht das Werk durch vielfältige Leerstellen, die erst durch den Rezipienten ihre individuelle Füllung erhalten. Auf den ersten Blick erscheint der erste Teil des Werkes, mittlerweile sind viele Fortsetzungen erschienen, leer und anspruchslos. Erst nach gründlicher Nutzung und Wahrnehmung durch den Rezipienten erschließen sich die wahren Möglichkeiten. Die Leerstellen, mögen sie noch so gleichförmig erscheinen, sind so geschickt gewählt, dass die Assoziationsmöglichkeiten so vielfältig sind – von A wie Aschenbecher bis Z wie Zarathustra -, dass bei jeder Zuwendung zum Werk neue Varianten zum Vorschein treten.

Es geht sogar so weit, dass man die einzelnen Werke auch mehrmals kaufen kann. Durch die Kombination verschiedener und sogar gleicher Teile der Serie, ergeben sich Deutungsmöglichkeiten, von denen selbst Kafka nur träumen konnte und bei denen die Lehre vom vierfachen Schriftsinn wie eine Lehre für Grundschüler anmutet.

In der neuesten, hier vorliegenden Auflage wurde auch das Bedürfnis nach Trans- und Intermedialen Bezügen und Möglichkeiten gestillt und durch die Variabilität des Werkes wird auch der Rezipient interaktiv herausgefordert: Cut-up ist in dieser Serie keine graue Theorie mehr, sondern kann in einfachen Schritten vollzogen und belebt werden. Jede semantische Bruchstelle wird durch den Serienrahmen in eine neue Form gegossen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Werk.