Ja, ich wurde für den Studentenpreis des Stura Uni Magdeburg vorgeschlagen.
Ja, ich wurde auch nominiert.
Nein, ich weiß nicht ob ich gewinne, muss also auf blauen Dunst dahin.
Ja, das stört mich!
Warum?
Ganz einfach: Ich mag Bälle einfach nicht. Vor allem Bälle, bei denen sich Organisatoren fragen, warum eine bestimmte Zielgruppe fast nie vertreten ist. Die Gründe dafür sind meistens recht vielfältig, aber beim Uniball kann man die, meine ich, recht genau benennen. Liest man sich als Student die Einladung durch, so gibt es verschiedene Stufen der Ablehnungshaltung.
Stufe 1
Der Ball findet […] im Maritim-Hotel Magdeburg statt.
Nichts gegen das Maritim, aber studentenfreundlich ist das sicher nicht, oder? Klar, gehobene und dem Anlaß sicher auch irgendwie zuträgliche Atmosphäre. Aber der Geldbeutel der meisten Studenten bekommt schon bei der reinen Erwähnung des Maritims Bauchschmerzen, als würde schon die Nennung des Namens Geld kosten.
Stufe 2
Der Preis der Eintrittskarte beträgt 50 € und für Studierende 25 €.
*HUST* 25€ sind bei mir mehrere Mahlzeiten! Natürlich gibt es an dem Abend Buffet kostenlos (zumindest soweit ich weiß), aber die Getränke sind da nicht mit inbegriffen! (siehe Stufe 3) Wenn ich dann noch etwas über ein „festliches Büfett“ lese wird mir Angst und Bange um meine, eh kaum vorhandene, Figur. Aber ich hab es nachgeschlagen, die Schreibweise ist tatsächlich gültig.
Stufe 3
In der Galerie erwartet Sie […] [die] Sekt- und Bierbar.
Bars, die spezielle Getränke anbieten waren mir immer suspekt. Wenn etwas eine spezielle Bar rechtfertigt ist dieses Etwas meistens einfach nur teuer. So scheinbar auch dieses Mal, denn die billigste Flasche Wein soll so um 24€ liegen, eine Flasche Wasser 8€ und ein Bier 4€. Somit fällt Buffet irgendwie aus, denn etwas zum Runterspülen sprengt mein Budget. Gut, im Endeffekt wird man natürlich trotzdem was trinken, aber die Magenschmerzen am nächsten Tag werden garantiert nicht nur vom reichhaltigen Essen stammen. Vielleicht kann man ja was zu trinken reinschmuggeln…hmm…ich sollte mir nen vernünftigen Flachmann zulegen. Oder gibt mir hier jemand einen Kredit oder noch besser: schenkt mir jemand Geld für diesen Abend?
Ob ich beim StuRa oder beim Bafög-Amt Beihilfe beantragen kann?
Neben diesen herkömmlichen Horrorstufen gibt es, gerade bei diesem Ball, noch meine ganz persönlichen Zusatzstufen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Stufe 4
Showtanz
Tanzdarbietung des mehrfachen Landesmeisterpaares in Lateinamerikanischen Tänzen
Hab ich schonmal erwähnt, dass ich die Leistungen von Profitänzern durchaus hoch ansiedel, ich das Zugucken aber todlangweilig finde? Die Grinsen immer so mechanisch, als wollten sie sagen: „Hey, was wir hier machen ist verdammt anstrengend! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen _wie_ anstrengend! Und da ihr das eh nicht könnt tun wir so, als wäre alles ganz einfach und grinsen vor uns hin!“ Den Showtanz kann ich wahrscheinlich noch am Ehesten ertragen…
Für die richtige Musik zum Ball sorgen die […]
Nach dieser Ansage folgen meist irgendwelche betont „partymäßigen“ Bandnamen. Keine Frage, dass die ihre Sache gut machen, denn sonst würden sie nicht gebucht werden. Auch hier ist es nicht besser, sondern durch Zufälle sogar noch schlimmer! *schauder*
Stufe 5
Die Musik der Band XY ist ja nicht nur dafür da gehört zu werden. Nein, sie soll auch genutzt werden. Problem dabei: Ich kann nicht tanzen! Nächstes Problem: Meine Freundin schon. Aber zum Glück kann man Toiletten abschließen…
Stufe 6 oder eigentlich Stufe 0
Ich muss einen Anzug tragen. Mir mag der ja stehen, aber ich stand da noch nie drauf. Zu wenige und zu kleine Taschen. Jeder Tascheninhalt trägt sofort auf. Sehr anfällig für Schmutz und so betont…elegant. *schauder* Wer hat eigentlich die Abendgarderobe erfunden? Gibt es dazu keinen Gegenentwurf?
Stufe 7
Wie eingangs erwähnt, weiß ich nicht einmal ob ich mir den ganzen Kram gebe, weil ich den Preis bekomme oder ob ich mir den ganzen Kram gebe, weil jemand anderes den Preis bekommt.
Und zu guter Letzt machen Tippfehler die Sache nicht besser. Bei der
Preisverleihungen des Studetenrates
fühl ich mich irgendwie wie ein Vertriebener.