Archiv der Kategorie: Bei anderen gelesen

Laternen und dumme Menschen

Verehrte Leser, wer es bis zu diesem Punkt geschafft hat: eigentlich sollte dieser Eintrag kein Rant werden und eigentlich wollte ich mich auch nicht mit einem Rant zurückmelden. Beim Schreiben hat sich aber herausgestellt: ein Rant ist genau das, was ich gerade brauche. Diese tägliche Dummheit, die einem entgegenschlägt, ist manchmal einfach zu viel. Ich bitte um Verständnis.

So eine Fußnote. Vor fast genau zwei Jahren. Heute konnte man bei NWZonline lesen:

Pöbel-Attacke auf Oldenburger Kindergarten

Ja, was ist denn da los? Ganz einfach: Es gibt einen Laternenumzug. „Weil sie den Martinsumzug angeblich zum Laternenfest gemacht hat, bekommt eine Kita in Oldenburg hässliche Post aus der ganzen Republik. Die Wutbürger-Seele kocht.“

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Die verfehlte Diskussion um das Kulturgut Buch

Friedrich Forssman hat vor ein paar Tagen im Blog des Suhrkampverlages einen Artikel mit dem Titel „Warum es Arno Schmidts Texte nicht als E-Book gibt“ veröffentlicht. Schon die ersten Zeilen geben Anlass zur Hoffnung, dass ein nicht wirklich gut durchdachter Artikel folgen wird.

Muß man eigentlich noch etwas gegen E-Books sagen? Müssen sie einem nicht womöglich leid tun, die albernen Dateien, die gern Bücher wären, es aber niemals sein dürfen? Ja, das muß man, und nein, das müssen sie nicht, sie sind ein Unfug, ein Beschiß und ein Niedergang.

Diese Litanei zieht sich durch den gesamten Artikel. Dabei schreibt Forssman durchaus Dinge, die nicht von der Hand zu weisen sind.
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Multiple Ausrufezeichen

‚Multiple exclamation marks,‘ he went on, shaking his head, ‚are a sure sign of a diseased mind.‘ (Eric)
Five exclamation marks, the sure sign of an insane mind. (Reaper Man)
‚And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.‘ (Maskerade)
‚That! Is!! Not!!! My!!!! COW!!!!!‘ (Thud!)

[Artikelbild: Wissenschaftsjahr CC BY 2.0]

Multiple Ausrufezeichen werden gerne benutzt, wenn etwas besonders deutlich gemacht werden soll. Auf eine kindische Art und Weise. Mehr als ein Ausrufezeichen ist das Äquivalent zum zornigen Aufstapfen eines Kindes, welches seinen willen nicht bekommt. Viele (außerhalb des Internets) haben das verstanden, einige nicht. Besonders peinlich sind die multiplen Orgasmen der Schreibenden, wenn sie in offiziellen Pressemitteilungen vorkommen, noch peinlicher, wenn diese Pressemitteilungen von der Polizei kommen. Wer stellt sich beim Lesen nicht gerne vor, wie ein Polizist trotzig mit den Füßen aufstampft, weil ihm kein Schwein zuhören will.

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„Inzwischen auch schon gelesen“

Vor einigen Tagen stolperte ich über einen Facebook-Eintrag von Tobias, einem Bekannten, der einen Link zur Daily Mail beinhaltete. Das Posting las sich so:

#China televises sunrise, because the #smog has become so thick in #Beijing

und war gefolgt von einem Link. Ich sehe die Daily Mail nicht als seriöse Quelle an (wie in den Kommentaren behauptet), aber das interessante ist nicht das Posting an sich, sondern die fehlende Korrektur. Das FB-Posting stammt vom 18. Januar, am 22. Januar nahm der Bildblog die Geschichte auseinander. Ich las das heute und suchte daraufhin den Eintrag bei FB wieder raus. Die Kommentare hatten sich seit dem 18. Januar nicht bewegt, keine Richtigstellung, nichts. Das war insofern für mich verwunderlich, als dass Tobias eigentlich sonst in netzpolitischen/informationspolitischen/journalistischen Themen relativ up to date ist und, meines Wissens nach, kein Freund von solchen Fehlinformationen ist. Aber gut, vielleicht hat er es einfach nicht gesehen. Entsprechend postete ich meinen Kommentar

Die Daily Mail is nich seriös und der Aufhänger stimmt nicht. Zumindest laut Bildblog.

unter das Bild, einfach nur als Hinweis. Dann kam aber die Reaktion, die eigentlicher Anlass für diesen Blogeintrag war.

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Emder Lynchmobs

Die Entwicklungen um den Mordfall an dem 11jährigen Mädchen aus Emden drehen sich aktuell, wahrscheinlich aus Mangel an Tatverdächtigen, um die Äußerungen verschiedener Menschen bei Facebook. Wer mich kennt oder meine Äußerungen zu dem Thema auf Facebook mitverfolgen konnte, der weiß, dass ich kein Freund von „Todesstrafe für Kinderschänder“, Forderungen nach Selbstjustiz und Lynchmobs bin. Nur sollte man auch bei Themen, die einen selbst in Rage bringen, im Falle einer Berichterstattung versuchen, halbwegs sachlich zu bleiben.1 Stellvertretend für verschiedene Artikel, sei an dieser Stelle auf publikative.org verwiesen, die just den Artikel „Der Mob“ veröffentlicht hat. Der Artikel beginnt u.a. mit folgendem Absatz, der die Entwicklungen an sich recht treffend zusammenfasst:

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  1. Oder man schreibt Rant drüber bzw. macht deutlich, dass es sich um einen solchen handelt. []

Fatherhood

Ich plane nicht in nächster Zeit Vater zu werden.1 Trotzdem kann man ja vor allem an literarischen Dingen rund um den Umstand des „Elternseins“ Gefallen finden. Deswegen mal ein Zitat, welches ich bei Jan-Martin Klinge im Halbtagsblog gefunden habe. Wie man im Blogeintrag lesen kann, stammt das Zitat aus dem Buch Fatherhood von Bill Cosby.2

After creating the heaven, the earth, the oceans, and the entire animal kingdom, God created Adam and Eve. And the first thing He said to them was „Don’t.“

To the animals He never said, „Don’t“ — He hurled no negatives at the elephant — but to the brightest of His creatures, the ones who get into Yale, He said, „Don’t.“
„Don’t what?“ Adam replied.
„Don’t eat the forbidden fruit.“
„Forbidden fruit? Really? Where is it?“

Is this beginning to sound familiar? You never realized that the pattern of your life had been laid down in
the Garden of Eden.
„It’s over there,“ said God, wondering why He hadn’t stopped after making the elephants. A few minutes later, God saw the kids having an apple break and He was angry.
„Didn’t I tell you not to eat that fruit?“ the First Parent said.
„Uh-huh,“ Adam replied.
„Then why did you?“
„I don’t know,“ Adam said.
„All right then, get out of here! Go forth, become fruitful, and multiply!“

This was not a blessing but a curse: God’s punishment was that Adam and Eve should have children of their own.

Was uns der letzte Satz jetzt über katholische Priester sagt, darf jeder für sich selbst überlegen. Ich für meinen Teil kichere weiter über diese „Neuinterpretation“ der Bibel.

  1. Was wahrscheinlich vor allem meine Eltern nerven dürfte. []
  2. Ja, der Bill Cosby. []

Kleine Umfrage

Da ich weiß wie viel Arbeit so eine Umfrage macht, an dieser Stelle etwas Fremdwerbung. Tamara Specht macht eine Umfrage zum Thema Cybermobbing unter Jugendlichen.

Wenn ihr Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren, LehrerInnen, die Jugendliche in diesem Alter unterrichten, oder Eltern, die Kinder in diesem Alter haben, kennt, wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr die Links zu den Umfragen an diese weiterleiten könntet! Und solltet ihr selbst zu einer meiner drei Zielgruppen gehören, freue ich mich natürlich, wenn ihr den Fragebogen selbst ausfüllen würdet. Natürlich freue ich mich auch über Hinweise auf die Umfrage in anderen Blogs.

Hier nun die Links zu den drei Umfragen:
Umfrage unter Jugendlichen: http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=29818&newtest=Y&lang=de-informal
Umfrage unter Eltern: http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=77845&newtest=Y&lang=de
Umfrage unter Lehrerinnen und Lehrern: http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=83762&newtest=Y&lang=de

Hier im Blog werde ich natürlich weiterhin berichten, wie meine Forschung zum Thema “Cyber-Mobbing unter Jugendlichen” läuft!

Wie im Zitat steht, richtet sich die Umfrage an Jugendliche (12-19 Jahre), Lehrkräfte und Eltern. Ich selbst rfrag mich aktuell noch, ob ich schon in die Kategorie „Lehrerinnen und Lehrer“ falle. Vielleicht findet sich ja jemand, der eindeutig in eine der Kategorien gehört und der Lust hat mitzumachen.

Staatsexamen?

Braucht noch jemand ein Thema für seine Staatsexamensarbeit? Der Herr Rau hat da gerade was erfunden.

Aufgefallen

Nur mal ein paar Hinweise auf interessante Dinge, die ich in anderen Blogs gefunden habe.

Think before you speak. Eine Kampagne gegen diskriminierende Redewendungen. „Das ist voll schwul“ für „Das ist doof/blöd/langweilig/…“ hat sich ja auch in Deutschland etabliert. Aus der Beschreibung:

The rate at which students use and hear negative language about lesbian, gay, bisexual or transgender (LGBT) people is huge. Over half of all students report hearing homophobic remarks often at school.

The common use of anti-LGBT language is directly related to an even bigger problem – the bullying and harassment of LGBT students.

9 out of 10 LGBT students report being harassed at school in the last year. Over one-third of LGBT students have been physically assaulted at school because of their sexual orientation or gender identity/expression.
[…]
A lot of anti-LGBT language is said carelessly, and isn’t intended as negative or hurtful. Understand what you’re saying, and think about the potential consequences of the words you choose.

Auf der oben genannten Seite finden sich auch drei TV-Werbungen. Alternativ bei Youtube: Werbung 1, 2, 3.

[Via IdEp]

Wo wir gerade vom IdEp sprechen, der hat schöne neue Werbung für das Krautwells gemacht. Unbedingt angucken! Noch etwas mehr gibt es hier.

Schon seit längerem hat Herr Rau interessante Fundstücke aufgelistet. Besonders das verlinkte Infomaterial zu Twitter fand ich interessant. Außerdem gibt es im Lehrerzimmer wieder eine kurze (musikalische) Geschichtsstunde, diesmal zum Thema „The W.P.A.„. Gerade diese musikalischen Rückblicke verfolge ich immer wieder gerne.

Kinderrechte

Länger habe ich hin und her überlegt, ob ich etwas zu dem Artikel „Kinderrechte und Kinderkommission“ auf Schul-Kritik schreibe oder nicht. Die Sicht, wie sie in dem Artikel deutlich wird, begegnet einem häufiger, gerade im Bereich übergeordneter und vorstaatlicher Rechte. Die Entwicklung und Umsetzung der Menschenrechte und der Kinderrechte muss und soll man kritisch betrachten, jedoch sollte man nicht zu polemisch an die Sache herangehen und sich auch einmal überlegen, wo wir denn ohne die entsprechenden Rechte wären. Im Sinne einer konstruktiven Kritik will ich dies einmal in Anlehnung an den oben erwähnten Artikel versuchen..

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