Der ostfriesische Wetterflint

Man kennt ja vielleicht die praktischen Wettersteine, die man ab und an sieht. Immer schön mit erklärender Tafel daneben. Wer sich bei nächtlichem Schneefall, überfrierender Nässe o.ä. in letzter Zeit um 4 Uhr Nachts rausgewagt hat, der konnte mit etwas Glück die 2.0 Variante, nämlich mich, auf den Auricher Straßen beobachten. Neben den Standardfunktionen biete ich als neuestes Modell einige Zusatzfunktionen. Außerdem bin ich mobil und biete innerhalb weniger Stunden die aktuelle Wetterlage für verschiedene Orte in Aurich, so dass ein umfassendes Bild entsteht. Die Funktionen im Einzelnen sind:

Der Wetterflint…

  • grummelt: Kaffee war alle.
  • grummelt: Es gab Kaffee, aber es ist immer noch viel zu früh am Tag.
  • hüpft von einem Bein auf das andere: Es gab Kaffee, dieser will wieder raus.
  • liegt wie eine Schildkröte auf dem Rücken und sagt: „Au!“: Es ist glatt.
  • liegt wie eine Schildkröte auf dem Rücken und flucht: Dieser dämliche Grieche hat seinen „Hinterhof“ wieder mit Warmwasser begehbar gemacht. Das warme Wasser wurde irgendwann im Laufe der Nacht kalt und gefror, so dass der Gehweg dahinter, den der Wetterflint streuen muss, eine einzige Eisfläche ist. Irgendwann, irgendwann…
  • ist weiß und von irgendwelchen wildleckenden Tieren umgeben: Feuchtes Wetter und Gegenwind beim Salzstreuen haben den Flint in einen riesigen Salzleckstein verwandelt.
  • steht neben einem fluchenden Schneemann: Der fluchende Schneemann war bis vor 30 Sekunden ein Passant, der Dinge gesagt hat, wie: „Boah, auf den Job hätte ich ja gar keinen Bock! Ich war bis eben auf Tour!“, „Ey, kannste das bei mir zuhause auch eben machen? Dann muss ich nicht!“, oder: „Also ich würde das ja anders machen.“ Vorteil dieser Passanten ist, dass innerhalb von 30 Sekunden jeglicher Schnee in einem Umkreis von 5 Metern an einem Fleck aufgeschüttet ist.
  • rennt mit einer roten und rot tropfenden Schneeschaufel durch die Gegend: Zombies!
  • macht Meterschritte: Der örtliche Gulli ist irgendwo unter dem Schnee verschwunden. Dabei frieren die Öffnungen ganz gerne dicht, was bei Tauwetter zu Seen mittleren Ausmaßes und bei erneutem Frost zu miesen Rutschpartien führt. Also Gulli suchen und freilegen.
  • macht Meterschritte und murmelt dabei mystische Beschwörungsformeln: Gulli suchen, wenn irgendjemand dabei zusieht.
  • schlägt seinen Kopf rhythmisch gegen eine Wand: Es hat wieder angefangen stark zu schneien.
  • lacht: Der rechte Außenspiegel vom Auto ist abgefallen. Also nur die Spiegelfläche. Der Kleber von heute ist auch nicht mehr das, was er mal war.
  • geht zum Bäcker: Winterdienst vorbei.
  • geht zum Bäcker, gefolgt von irgendwelchen Tieren und einem fluchenden Schneemann: Es war ein echt harter Winterdienst.

6 Gedanken zu „Der ostfriesische Wetterflint“

  1. Klingt ein bisschen ironisch, man könnte meinen, du machst das Ganze nicht so gern ;-).
    Und nein ich komme dir nicht auf eigene Kosten zu Hilfe^^

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