Schullektüre und so nech!?
Woran ich mich noch erinnere, was ich aber nicht unbedingt gelesen habe (nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge):
1. Bitterschokolade (da gings um ein Dickes Mädchen, dass gerne Röcke trägt und verliebt ist1 ) kam irgendwann am Anfang, vielleicht fünfte Klasse oder so und den Ordner den wir dafür basteln sollten, hab ich letztens noch irgendwo rumliegen sehen.
2. Kleider machen Leute – fand ich fürchterlich
3. Romeo und Julia – fand ich großartig, klar. Wir mussten im Unterricht dann auch noch einen Teil auswendig lernen und dann „aufführen“. Habe mir mit ner Klassenkameradin die Balkonszene ausgesucht. Ich war Romeo, die Lehrerin war begeistert2.
4. Kabale und Liebe – durchwachsen, habe mir aber von meiner Lehrerin die eine Seite kopieren lassen, weil ich den Monolog von dem Typen so toll fand.
An mehr aus der Sekundarschule kann ich mich nicht erinnern. Da habe ich aber immerhin noch fleißig gelesen. Im Gymnasium hat das mit dem Mitlesen dann irgendwann nachgelassen.
5. Effi Briest – fand ich ganz dolle fürchterlich. Habe ich seitdem aber auch nicht wieder angefasst, kann also nicht sagen, ob das mit dem Alter besser wird.
6. Nathan der Weise – naja…hab’s auf ner Zugfahrt gelesen, weil ich nichts zu tun und nichts spannenderes mitgenommen hatte.
7. Professor Unrat – habe mich erst geweigert, es dann aber zur Vorbereitung auf die mündliche Deutschprüfung doch gelesen3 und festgestellt: kann man sich antun. Habe sogar ne Lieblingsfigur gefunden…Sachen gibts.
8. Hamlet – hatte ich vorher schon mal gelesen, dachte, muss ich dann nicht nochmal.
9. Das Leben des Gallilei – habe ich angefangen, es aber nicht durchgehalten.4
10. Faust I – hab ich nicht gelesen. Hatte keine Lust mehr auf Zwangsliteratur, weil wir drei Jahre lang nur Bücher gelesen und interpretiert haben.
11. Lord of the flies – im Englischunterricht – fand ich auch schrecklich, habe ich aber komplett gelesen, warum auch immer.
Das war’s so im großen und Ganzen. Ich möchte aber noch erwähnen, dass ich Das Parfüm und MacBeth freiwillig gelesen habe und beide toll fand.
Nachtrag: Wir haben natürlich auch noch Die Physiker gelesen, das fand ich toll und den unvermeidbaren Vorleser fand ich seltsam. Die beiden Bücher hab ich sogar ganz geschafft
Romeo und Julia hab ich in der Schule sogar mehrfach erleben dürfen, deutsch und englisch, ist englisch echt nicht schlecht. Kabale und Liebe sowie Effi Briest waren wohl Standard im Unterricht; hab ich nie gelesen, nur die Szenenzusammenfassung aus dem Internet, damit es keinen Stress wegen Hausarbeiten gibt. Nathan fand ich auch furchtbar, allein die Ringparabel hat die Wochen der Analyse erträglich gemacht. Faust war nicht schlecht, könnte ich mal wieder versuchen.
Alles in allem fand ich die Literatur, die wir lesen mussten zu altbacken. Klar, Klassiker heißen nicht umsonst so, aber ein wenig neue Literatur hätte doch sicher keinem Lehrer umgebracht, es gibt genug positive Beispiele. Dann hätte man ja aber offen über Qualität Literatur diskutieren müssen, statt die sonst übliche „ist ein Klassiker, muss man also kennen, kann daher nicht schlecht sein und jeder Furz und Feuerstein hat was zu bedeuten“-Leier abarbeiten zu können.
Ich glaube mich daran erinnern zu können, dass wir u.a. auch „Die Physiker“ lesen mussten, aber wahrscheinlich gingen wir beide ohnehin auf unterschiedliche Schulen, von daher kamst du nicht in den Genuss dieser Lektüre 🙂
Danke Kati, habs noch mit eingefügt. 🙂
Was heißt hier, „unvermeidbaren Vorleser“? Es ist ein großartiges Buch, deren Zauber vom gleichnamigen Film ein wenig geraubt worden ist!