Die Sache mit den Parteibezeichnungen

Beim Lesen eines Artikels in der Online-Ausgabe des örtlichen Blattes, ist mir folgende Formulierung aufgefallen (Hervorhebung von mir):

Der Grüne Sören Herbst ließ zur jüngsten Ratssitzung Fotos zum Beleg und zur Dokumentation an die Wand werfen : “ Wir müssen konsequent dagegen vorgehen, dass unser Club und unser Stadion mit solchen Bildern in die öffentliche Wahrnehmung rücken. „

Ich persönlich finde das relativ merkwürdig, was wahrscheinlich nicht zuletzt daran liegt, dass Farbzuweisungen in der Politik meistens einen eher „herablassenden“ Charakter haben. Wenn jemand sagt „Die Roten“ oder „die Braunen“, dann meint er das seltenst „nett“. Natürlich ist die Situation bei Bündnis 90/Die Grünen etwas anders. Die haben schließlich die Farbe mit im Parteinamen. In Verbindung mit einem Eigennamen klingt es trotzdem merkwürdig, da ändert auch die Großschreibung der Farbe recht wenig. Wenn sich die Verwendung der „Parteifarbe“ allerdings durchsetzen würde, dann würde es in deutschen Presseartikeln auch ohne „Die Violetten“ interessant zugehen. Man denke nur einmal über folgendes nach (Farben absichtlich klein geschrieben):

  • Die schwarze Angela
  • Der blau-weiße Edmund
  • Der gelbe Guido
  • Der rote Frank-Walter
  • Der braune Udo

Aber auch die etwas freiere Verwendung von einzelnen Bestandteilen der Parteinamen könnte ein völlig neues Bild auf die Politik werfen. Man denke nur an „Freibeuter Tauss“. Manchmal wäre auch eine Rückbesinnung auf „besondere“ politische Leistungen ganz nett, auch wenn dann viele Politiker keinen guten Stand hätten. Oder noch schöner: eine Einbindung des ehemaligen Berufes unserer Politiker! Da kämen sicher einige interessante Kombinationen heraus.

  • Der Müller und ehemaliger Wirtschaftsminister Michael Glos
  • Die Elektrotechnikerin und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner
  • Die Master of Public Health und Familienministerin Ursula von der Leyen
  • Die Grundschullehrerin und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
  • Die Haupt- und Realschullehrein für Englisch und Geschichte und Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul
  • usw.

Ja, wäre schon irgendwie lustig…

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