Die Schwester der Nachbarin

Die Nachbarin hat mehrere Schwestern, alle jünger, aber alle auch immer wieder für einen Lacher gut. Für das folgende, kleine Anekdötchen hat ihre 10-jährige Schwester gesorgt. So wird hier in Sachsen-Anhalt die Aufklärung nicht nur von der Bravo und den Eltern übernommen, sondern auch von der Landesbühne Sachsen-Anhalt und dem „Theater Rote Grütze“. „Darüber spricht man nicht“ heißt das Stück, Werbetext und Titel beschreiben recht gut, worum es geht und neben der kleinen Nachbarinnenschwester musste wohl auch mein Mitbewohner da schon einmal durch. Alles gut und schön und sicherlich auch notwendig, denn manche kleine Schwestern und Brüder können sich halt nicht auf ihre großen Geschwister verlassen. So auch in diesem Fall, denn Die Nachbarin ist zwar nicht unbedingt ein Kind von Traurigkeit, aber erst recht kein Dr. Sommer. Denn sobald die Sprache auf Themen rund um „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“ kommt, wird Die Nachbarin rot und versteckt sich hinter ihren Haaren, Händen, dem Sofa oder in ihrem Pullover. Die Laute, die sie dabei ausstößt sind allerdings ziemlich niedlich und die leichte Schamesröte steht ihr auch recht gut.1 Die Nachbarin ist also nicht unbedingt der geeignete Kandidat bzw. die geeignete Kandidatin um ihrer kleinen Schwester die Sache mit den Bienchen und den Blümchen zu erklären. Soviel zur Vorgeschichte, kommen wir zur eigentlichen Anekdote.

Wie bereits erwähnt stand ein Besuch der kleinen Schwester im Theater an. Zwischen Der Nachbarin und ihrer Schwester entspannte sich darauf hin in etwa folgender Dialog:

Kleine Schwester: Ich gehe ins Theater!
Nachbarin: Echt? Was guckt ihr euch denn an?
Kleine Schwester: ‚Darüber spricht man nicht‘.
Nachbarin (wissend worum es in dem Stück geht): Achso, na dann. Viel Spaß.
Kleine Schwester: Was ist denn los? Ist dir das peinlich?
Nachbarin: Neee! Aber ich weiß halt worum es in dem Stück geht.
Kleine Schwester: Ach, C.! Das muss dir doch nicht peinlich sein. Liebe, Sex und Zärtlichkeit…das ist doch nichts schlimmes!
Nachbarin: Ist gut, jetzt! Ich will da nicht drüber reden!
Kleine Schwester: Aber Sex ist was ganz natürliches!
Nachbarin: *rot.werd.und.schweig*

Als mir Die Nachbarin dies so erzählte, wurde sie nicht müde folgendes zu betonen: „Die ist zehn Jahre alt, verdammt! ZEHN!“. So ein altes Einzelkind, wie ich es bin, lehnt sich zurück und grinst, froh dieses Mal das Grinsen nicht unterdrücken zu müssen. Aber vielleicht sollte ich die kleine Schwester und meinen Nachhilfeschüler mal zusammen in einen Raum sperren…

  1. Wobei sie in letzter Zeit lockerer geworden ist. Manche sagen das liegt an mir und meiner zum Teil recht direkten Art. []

2 Gedanken zu „Die Schwester der Nachbarin“

  1. „Wobei sie in letzter Zeit lockerer geworden ist. Manche sagen das liegt an mir und meiner zum Teil recht direkten Art.“ Jetzt streich nicht die ganzen Lorbeeren für dich ein … 😉

  2. Bei dem Stück von „durch müssen“ zu schreiben ist vielleicht übertrieben, der offene Umgang mit der Thematik ohne das Ganze ins Lächerliche zu treiben stünde auch so manchen Leuten über 12 nicht schlecht…
    Ganz davon abgesehen ist die Art wie das Stück aufgebaut ist (alle nah ran und fragen erwünscht) auch ganz gut geeignet den Kleinen nebenbei Theatervorstellungen etwas interessanter zu machen, was ja auch nicht schlecht ist.

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